Backhaus

Die ersten Brote fanden reißenden Absatz

„Die Altenberger reden nicht viel, sie handeln“, sagte der CDU-Landtagsabgeordnete Bernd-Carsten Hiebing bei der Einweihung des Backhauses auf dem Heimathof der Harener Ortschaft. Das Projekt „Backstube“ war wieder einmal ein überzeugender Beweis für diese Feststellung

Im Rahmen eines Hoffestes, das von den Sögeler Trecksackspeelers musikalisch mitgestaltet wurde, fand die Einweihung des Backhauses in Anwesenheit zahlreicher Altenberger und Gäste statt. Im Backhaus sind zwei Öfen eingebaut.

Der Vorsitzende des Heimatvereins, Bernd Robben, begrüßte besonders die Familie Menke aus Hatten bei Oldenburg. Sie hatte dem Verein einen im Jahre 1936 gebauten Bäckereiofen zur Verfügung gestellt. Ofensetzer Heinz Fehrmann baute ihn neben einem modernen Backofen auf. In beiden Öfen können gleichzeitig insgesamt 60 Brote gebacken werden, erklärte Bernd Robben.

Die Finanzierung des mit rund 50000 Euro veranschlagten Backhauses habe durch eine Förderung der Umweltlotterie Bingo in Höhe von 8000 Euro sowie durch Zuschüsse der Stadt Haren und des Landkreises Emsland von jeweils 1800 Euro endgültig gesichert werden können. Dank großzügiger Sponsoren und der ehrenamtlichen Hilfe durch die Mitglieder des Heimatvereins, die insgesamt 1800 Arbeitsstunden investierten, habe man dafür beste Voraussetzungen geschaffen.

Am 13. August sei der erste Spatenstich getan worden. Die beiden Bäcker Gerd Saalfeld und Hermann Tebbe würden in regelmäßigen Abständen Backtage anbieten. Dass sie gute Arbeit leisten, bewiesen sie bereits bei der Einweihung: Die ersten Brote fanden reißenden Absatz. Bürgermeister Markus Honnigfort bezeichnete den Heimathof, dessen Gebäudeensemble durch das Backhaus weiter komplettiert wurde, als ein „Kleinod in unserer Stadt“.

Hohes Lob zollte er den Altenbergern für ihren vorbildlichen Einsatz: „Auch andere Beispiele zeigen, dass es hier überhaupt keine Frage ist, ob man die Dorfgemeinschaft für ehrenamtliche Dienste begeistern kann.“ Ortsvorsteher Heinz Wösten zeigte sich beeindruckt von den Leistungen der Heimatvereinsmitglieder. Josef Grave, Geschäftsführer des Emsländischen Heimatbundes, betonte, dass die Heimatvereine nicht nur ein Stück Vergangenheit verkörpern, sondern sich auch der Gegenwart widmen. In Altenberge werde dieses deutlich, indem man die junge Generation in der historischen Backstube mit alter Handwerkstradition vertraut mache.

Bevor Pfarrer Johannes Hasselmann das Haus segnete, wandte sich der aus Altenberge stammende Missionspriester Pater Hagen „up Platt“ an die „leiwen Lüe van Ollenbarge un ümtau“. Was die Versorgung mit dem täglichen Brot betreffe, gelte: „Naoh’t Saien un Paoten bün wi Mensken up den Sägen Gottes angewiesen.“